Sterben im Körbchen – Spätabtreibungen in der Schweiz

19.03.2019

 In New York und weiteren amerikanischen Bundesstaaten sollen Spätabtreibungen gesetzlich wieder erlaubt werden. Was vielen Schweizern nicht bewusst ist: Auch in der Schweiz werden ungeborene Mädchen und Jungen bis kurz vor der Geburt abgetrieben.

Was für das betroffene Pflegepersonal eine immense Belastung darstellt, wird von der Schweizer Öffentlichkeit mehrheitlich ignoriert oder tabuisiert. Eine der wenigen Ausnahmen im Blätterwald bildet die Weltwoche, die bereits 2017 (Nr. 12/2017) dezidiert auf die Zunahme von Spätabtreibungen hinwies und dafür heftige Kritik in Kauf nahm. Herr und Frau Schweizer scheinen gar nicht wissen zu wollen, dass hinter den Gebärsaaltüren kleine Mädchen und Jungen in einem Körbchen langsam ihr Leben aushauchen. Lebenserhaltende Massnahmen werden unterlassen, teilweise wird das Ungeborene auch kurz vor dem Eingriff mittels einer Kaliuminjektion ins Herz getötet.

Nicht alle Ärztinnen und Ärzte können solche Abbrüche mit ihrem Gewissen und ihrem Berufsethos vereinbaren. Dies bedeutet, dass sich Eltern, die ihr Kind beispielsweise wegen einer Lippen-Gaumenspalte abtreiben möchten, möglicherweise einen anderen Gynäkologen suchen müssen. NEK-Präsidentin Andrea Büchler schwebt nun vor, dass – im Sinne der Versorgungssicherheit – in jeder Region mindestens ein Spital zur Verfügung stehen sollte, das Abbrüche auch bei einer fortgeschrittenen Schwangerschaft ermöglicht – eine fragwürdige Ethik.

In einer Gesellschaft, in der die Wünsche von Erwachsenen vor Menschenleben im Vordergrund stehen und die grosse Mehrheit sich in Schweigen hüllt, haben ungeborene Kinder als schwächste Mitglieder der Gesellschaft schlechte Karten. Man muss die Frage stellen, was ein Menschenleben noch wert ist. Während aktuell der (berechtigte!) Schutz von Klima, Umwelt, Tieren usw. gesellschaftlichen Aufwind geniesst, wird der Schutz von Menschen, von Kindern im Mutterleib, zunehmend abgebaut. Es ist an der Zeit, auch den Menschenschutz wieder zum Aufwind zu verhelfen!